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«Sprache ist mein Rohstoff», sagt Fabienne Tissot. Beim Zürcher Unternehmen Sensor Advice, das Kunden im Politik, Kommunikations und Organisationsmanagement berät, ist die Linguistin unter anderem für Dialog und Diskursanalysen verantwortlich. Sie moderiert zum Beispiel im Auftrag von Stiftungen, Unternehmen und Interessenverbänden Stakeholderdialoge und Fokusgruppengespräche und entwickelt auf Grundlage der linguistischen Analysen dieser Gespräche Kampagnen oder Kommunikationsstrategien. «Dabei muss ich laufend daran arbeiten, die wissenschaftliche Analyse von Sprache so anzuwenden, dass sie im Wirtschaftsumfeld bzw. im Kommunikationsmanagement umzusetzen ist.» Die zentrale Frage ist hierbei, welchen Mehrwert die Daten liefern und wie sich dieser anschaulich vermitteln lässt. Wissenstransfer und damit die Wirkungsseite von Forschungsergebnissen haben die UZHAlumna, die in Zürich Germanistik, Filmwissenschaft und Geschichte studiert hat, schon immer interessiert. Nach ihrer Lizentiatsarbeit übernahm sie zunächst eine Assistenz am Departement für Angewandte Linguistik an der ZHAW, wo sie in der Forschung, der Forschungsorganisation und der Lehre tätig war. «Dass ich an der Fachhochschule so praxisnah und interdisziplinär arbeiten konnte, habe ich sehr geschätzt.» Für ihre Dissertation zog es Tissot noch einmal zur Grundlagenforschung im Bereich Konversationsanalyse zurück. Ihr Resümee: «Ich arbeite lieber mit klarem Auftrag und Deadline.» 2016 stieg sie dann bei Sensor Advice ein. Hier kann sie ihre Fähigkeiten gewinnbringend einspeisen und an Lösungen aktueller gesellschaftlicher Probleme mitarbeiten: «Im Juni beispielsweise hat Sensor Advice zusammen mit foraus, dem Forum Aussenpolitik, 50 hochkarätige Stakeholder mit leitenden Funktionen in Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft eingeladen und mit ihnen drängende Fragen rund um das Thema Governance von Gesundheitsdaten diskutiert.
Alice Werner