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UZH Journal

Wenn Studierende die Perspektive wechseln

Das Engagement in der universitären Lehre ist für Studierende eine intensive Erfahrung, das zeigen die Beispiele im Fokus. Um Tutorinnen und Tutoren zu unterstützen, lancierte die UZH ein spezielles Qualifikationsprogramm.

Von David Werner

Carmen Muffler und Vera Tramer legten sich schwer ins Zeug, um ein Lektüreseminar im Fach Populäre Kulturen auf die Beine zu stellen. Zur Vorbereitung vertieften sie sich in das von ihnen selbst gewählte Thema, strukturierten den Stoff, setzten Schwerpunkte und sammelten Ideen für eine möglichst attraktive und zielführende Gestaltung jeder einzelnen Seminarsitzung. Die Aufgaben, die Tutorinnen und Tutoren an der UZH übernehmen, sind vielfältig. Zum Spektrum gehören die Betreuung von Studierenden im Laborpraktikum, die Unterstützung von Dozierenden bei Lehrveranstaltungen oder eben die Planung und Durchführung eigenständiger Seminare. Viele Studierende werden Tutorinnen und Tutoren, um sich in aktiver Rolle ins akademische Leben einzubringen, interessante Kontakte zu knüpfen und an der Universität besser Fuss zu fassen. Wer Mitstudierende beim Lernen unterstützt, profitiert dabei selbst – auf fachlicher, didaktischer und persönlicher Ebene. Die Eigeninitiative, die Tutorinnen und Tutoren an den Tag legen, macht sie zu Vorbildern. Für Studierende der unteren Semester sind sie wichtige Ansprechpersonen: Türöffnerinnen und Türöffner zur Welt der Wissenschaft.

Schulungsprogramm lanciert

Die UZH fördert die didaktischen Kompetenzen Studierender, die sich an der universitären Lehre beteiligen. Oft ziehen Institute und Lehrstühle der UZH Mitarbeitende der Fachstelle Hochschuldidaktik bei, um Tutorinnen und Tutoren zu unterstützen und zu beraten. Nach einjähriger Pilotphase wurde jetzt zudem das Schulungsprogramm«Start!» lanciert, das Studierenden ermöglicht, sich didaktisch zu qualifizieren. Die Grundlage bilden Online-Kurse, die mit Präsenzworkshops kombiniert werden: So kommen zum Beispiel in der Mitte des Semesters die Teilnehmenden zusammen, um mit Didaktik-Fachleuten Fragen theoretischer oder praktischer Art zu klären. «Tutorinnen und Tutoren erhalten so die Möglichkeit, über die Fachgrenzen hinweg voneinander zu lernen und Erfahrungen auszutauschen», sagt Projektleiter Stefan Andreas Keller von der Abteilung Hochschuldidaktik.

Didaktisches Know-how für Studierende

Ab sofort steht Tutorinnen und Tutorinnen das Qualifikationsprogramm «Start!» offen. Damit unterstützt die UZH das Engagement der Studierenden in der Lehre. Das von der Hochschuldidaktik organisierte Programm ist praxisorientiert und niederschwellig. Er erlaubt es interessierten Studierenden, auf unkomplizierte Art didaktische Basiskompetenzen erwerben, die sowohl im Studium wie in der späteren beruflichen Laufbahn von Nutzen sein können. Die Ausbildung wird online über die OLAT-Lernplattform in Kombination mit einzelnen Präsenzworkshops und Präsenztreffen angeboten. Der Kurs setzt sich aus vier Grundbausteinen zu folgenden Themen zusammen:

  • Bewusstsein für verschiedene Tutoratsformate sowie die Rolle der Tutorin bzw. des Tutors entwickeln
  • Feedback geben und bewerten
  • Präsentations- und Auftrittskompetenzen
  • Tutoratsplanung, Sitzungsgestaltung und Aktivierung von Studierenden

Diese vier Grundbausteine können durch fachspezifische Vertiefungsbausteine etwa zum Einsatz digitaler Technologie oder zur Entwicklung tutorieller Lehre ergänzt werden. Teilnehmende, die das Programm erfolgreich absolviert haben, erhalten eine Bescheinigung ihrer didaktischen Qualifikation. Mit dem Einverständnis der jeweiligen Fakultät kann ein ETCS-Punkt angerechnet werden. Kursbuchungen für dieses Semester sind bis 12. Oktober möglich.

Weitere Informationen zum Qualifikationsprogramm:
www.hochschuldidaktik.uzh.ch/de/tutors.html

Weiterführende Informationen

Vera Tramer und Carmen Muffler

«Unser gemeinsames Tutorat war eine der intensivsten Erfahrungen in unserem ganzen bisherigen Studium»

Vera Tramer und Carmen Muffler

Rahel Brügger

«Es ist einfach ein schönes Gefühl, andere mit der eigenen Begeisterung anzustecken.»

Rahel Brügger

Gwendolyn Graf

«Beim Vorbereiten vertiefe ich selbst mein Wissen – ein wunderbarer Nebeneffekt des Unterrichtens»

Gwendolyn Graf

Marc Friedli

«Wenn man anderen etwas erklären muss, merkt man erst, was man selbst nicht verstanden hat.»

Marc Friedli

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