Navigation auf uzh.ch

Suche

UZH Journal

«Gute Vorbereitung ist die halbe Miete»

Gwendolyn Graf

Kollegin und Lehrerin zugleich

Gwendolyn Graf steht mit Kittel und Skalpell im Präparationsraum. Sie wartet auf eine Gruppe von sechs Medizinstudierenden, die ihr Anatomiepraktikum besuchen. Die Studierenden sollen die Technik des Präparierens erlernen und dabei anatomisches Grundlagenwissen erwerben. Der Raum ist stark gekühlt. Gwendolyn Graf ist im vierten Studienjahr und inzwischen zwei Jahre weiter als ihre Studienkolleginnen. Sie ist immer gut vorbereitet und geht vor jedem Kurs den Stoff noch einmal durch, um kompetent auftreten zu können. «Beim Vorbereiten vertiefe ich selbst mein Wissen – ein wunderbarer Nebeneffekt des Unterrichtens», sagt sie. In der Tutoratsarbeit sieht sie auch eine Möglichkeit, sich auf eine akademische Karriere in der Medizin vorzubereiten. Eine Schwierigkeit bei ihrer Arbeit als Tutorin besteht darin, sich Woche für Woche auf eine neue Gruppe von Studierenden einstellen zu müssen, die sehr unterschiedlich vorbereitet sind. Anhand einiger Einstiegsfragen klärt sie, auf welchem Wissensstand die Kursteilnehmenden sind. Jede Gruppe kann sich immer nur einem Teil des Präparats widmen. Gwendolyn Graf zeigt zum Beispiel, wie man Nerven am Oberschenkel freilegt und dann ins Muskelgewebe vordringt. Wenn möglich nimmt sie sich Zeit, um Fragen zu Lerntechniken oder zur bevorstehenden Prüfung zu beantworten. Vor ihrem Medizinstudium war sie Primarlehrerin – das Unterrichten liegt ihr. Allerdings ist es ein Unterschied, ob man Kinder unterrichtet oder Gleichaltrige. «Man muss lernen, die eigene Rolle zu finden, ich bin ja Kollegin und Lehrerin zugleich.» (mf)
 

Weiterführende Informationen

«Beim Vorbereiten vertiefe ich selbst mein Wissen – ein wunderbarer Nebeneffekt des Unterrichtens»

Gwendolyn Graf

Im Bild

Medizinstudentin Gwendoly Graf, sie bringt Mitstudierenden Präparationstechniken bei.
Bild: Frank Brüderli