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UZH Journal

Karten, die Geschichte schreiben

Porträtaufnahme von Daniel Ursprung.

Ein Kolloquium vermittelt den quellenkritischen Umgang mit Karten

Angehende Historiker und Historikerinnen sollten lernen, Karten quellenkritisch zu betrachten. Daniel Ursprung, wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Osteuropäische Geschichte an der UZH, lehrt in dem vom Lehrkredit unterstützten Projekt den Umgang mit Karten und Kartenmaterial. «Historische Atlanten, so wertvoll sie auch sind, vermitteln häufig ein trügerisches Bild», sagt er. Es gehe darum, den Studierenden bewusst zu machen, welche Wirklichkeit Karten darstellen. Der Historiker ging bei der Planung seines Lehrkreditprojekts «Storytelling with maps: Vom Geschichtsatlas zur Webkarte», davon aus, dass Studierende den Umgang mit Karten am nachhaltigsten erlernen, wenn sie selbst welche zeichnen. «Man muss ein Gespür für den Raum bekommen», sagt er. Karten sind Modelle; sie enthalten eine stark abstrahierte Vorstellung von der Realität. Anhand historischer Daten selbst eine Karte zu zeichnen, verdeutliche das Problem. Eine besondere Herausforderung bestehe darin, Daten zu modellieren und mit ungenauen Angaben umzugehen, etwa mit Ortsbe- zeichnungen wie «in der Nähe des Flusses» oder «hinter dem Hügel». Praktische Grundlage war die Arbeit mit einem geografischen Informationssystem. Mit der Open-Source- Software QGIS übten die Studierenden die Grundlagen des Kartografierens. Die Herausforderung besteht vor allem darin, Zeitverläufe darzustellen oder narrative Strategien in Kartendarstellungen zu übersetzen.

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