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Das Rätsel der Mischlinge

Michael Matschiner

Michael Matschiner ist Biologe. Was ihn interessiert und zugleich fasziniert, ist die Entstehung neuer Arten. Man könnte meinen, dass 160 Jahre nach Charles Darwins bahnbrechendem Werk über die Evolutionstheorie die wichtigsten Fragen geklärt sind. Doch das ist bei Weitem nicht der Fall. Der Einfluss von Hybriden oder Mischlingen bei der Bildung neuer Arten zum Beispiel ist noch weitgehend ungeklärt. Michael Matschiner möchte mit seinem Projekt am Paläontologischen Institut und Museum der Universität Zürich mehr Licht in dieses «grundlegende Thema» bringen. In der Gruppe von Marcelo Sanchéz hat der Postdoc das geeignete Umfeld gefunden, um sein Projekt über die Artenbildung bei Wirbeltieren und die Rolle von Hybriden zu verwirklichen.
Matschiner hat in Konstanz und in Lausanne Biologie studiert, danach arbeitete er an der Universität Basel, am Center for Ecological and Evolutionary Synthesis in Oslo (Cees) und an der University of Auckland in Neuseeland. Immer ging es um das Thema Artenbildung, dazu studierte er Buntbarsche im ostafrikanischen Tanganijkasee, Eisfische in der Antarktis, Kabeljau im Nordatlantik, Hausspatzen aus dem Mittelmeerraum oder Welse aus den Tropen. Im Verlauf seiner Lehr- und Wanderjahre bildete er sich in Bioinformatik und Statistik weiter – wichtige Werkzeuge, die er nun für seine Studien über Hybride brauchen wird.
Anhand von rund 25 Wirbeltierfamilien wird er am Paläontologischen Institut die Hypothese prüfen, ob und wie stark Hybride die Artenentstehung in diesen Familien beschleunigt haben. Dazu wird der Biologe die Rate der Artenbildung im Verlauf der Jahrmillionen mit der Hybridisierungsrate vergleichen. «Die Universität Zürich ist für diese Studien die ideale Umgebung», sagt Michael Matschiner, «es gibt an der UZH viel Expertise in verschiedenen Bereichen, die für mich relevant sind.» Mehrere Forschungsgruppen haben sich im universitären Forschungsschwerpunkt «Evolution in Aktion: vom Genom zum Ökosystem» zusammengeschlossen und verfolgen genau das Megathema in der Biologie weiter, das Charles Darwin einst begründet hat. Im Dezember beginnt Matschiners zweijähriger Aufenthalt in Zürich.

 

Weiterführende Informationen

«Mein Projekt passt bestens zum Forschungsschwerpunkt «Evolution in Aktion: vom Genom zum Ökosystem» der UZH.»

Michael Matschiner

Im Bild

Michael Matschiner erforscht die Rolle von Hybriden für die Entstehung neuer Arten.
Bild: Frank Brüderli