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UZH Journal

Erstaunliche Raben

Michal Shoshan schaut einen Raben auf ihrer Hand an

 

Ein Zufall brachte Michal Shoshan auf das Rabenprojekt. Eigentlich forscht die Gruppenleiterin am Institut für Chemie an neuen Wirkstoffen gegen Vergiftungen mit Schwermetallen. Doch dann hörte sie von Studien mit Greifvögeln aus den USA, die sich an Tierkadavern mit Blei vergiftet hatten. Dabei zeigten Adler und Kondore hohe Bleigehalte im Blut, Kolkraben hingegen nicht, obwohl auch sie an den Kadavern weideten. Ursache der Vergiftungen waren Rückstände bleihaltiger Munition der Jäger. Shoshan packte die Gelegenheit, setzte sich mit dem amerikanischen Studienleiter in Verbindung und begann, bei den Raben nach den Ursachen ihrer Bleiresistenz zu forschen. Sie mutmasste, dass die pechschwarzen Vögel spezielle Stoffe besitzen, die gefährliche Bleikonzentrationen aus dem Blut filtern. Dass es sich also um sogenannte Chelatoren handelt, mit denen Shoshan seit Jahren arbeitet. Unterdessen hat die Ambizione-Stipendiatin Anhaltspunkte , die darauf hindeuten, dass das Blei im Kot der Raben ausgeschieden wird. Nach den Stoffen, die diese Entgiftung möglich machen, fahndet sie nun. 

 

Stefan Stöcklin

Weiterführende Informationen

«Kolkraben können schädliche Bleikonzentrationen aus dem Blut filtern.»
Michal Shoshan, Chemikerin

Im Bild

Kolkraben bieten eine einzigartige Gelegenheit für die Suche nach neuen Wirkstoffen gegen Vergiftungen mit Schwermetallen.
Bild: Frank Brüderli

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