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UZH Journal

Christian Huggel: Geografie

Für den Geografen Christian Huggel ist Humboldts wichtigstes Verdienst die ganzheitliche Perspektive auf die Natur. Der Wissenschaftler erforscht Auswirkungen des Klimawandels und mögliche Anpassungen in den tropischen Andenregionen, im Vordergrund stehen Kolumbien und Peru. Wie in unseren Alpen schmelzen auch in Südamerika die Gletscher in beängstigendem Ausmass, und als Folge verändert sich der Wasserhaushalt, von den schneebedeckten Gipfeln bis zu den Küstengebieten. «Angepasste Lösungen erfordern eine interdisziplinäre Sicht und den Einbezug aller Betroffener», sagt der Geograf und Glaziologe. Das wird schnell komplex, hält man sich vor Augen, dass sich ändernde Wasserabflüsse viele Menschen bis zu den tiefer liegenden, dicht bewohnten Gebieten treffen, wo die Ressource knapp ist. «Alexander von Humboldt ist für mich in dem Sinne Vorbild, als er das Fundament für unsere Arbeiten gelegt hat, um alle Beteiligten und Aspekte einzubeziehen », sagt Huggel. Der Geograf arbeitet auch in anderen Berggegenden wie dem Himalaya oder den Schweizer Alpen, doch in die südamerikanischen Berge hat er sich schon vor seinem Studium anlässlich eines Aufenthalts in Ecuador verliebt. Unterdessen ist er in verschiedenen Netzwerken aktiv und engagiert sich im Kampf gegen Naturgefahren
und Gefährdungen durch den Klimawandel. Natürlich ist ihm nicht entgangen, dass sein Tätigkeitsgebiet in Südamerika in etwa der zweiten Südamerika- Reise Humboldts von Cartagena nach Lima entspricht. Und wie dieser vermisst er Gletscher und sammelt meteorologische Daten, um die Wasserkreisläufe besser zu verstehen. Auch in dieser Hinsicht Pionier: «Humboldt war einer der ersten Forscher, die konsequent quantitativ gearbeitet haben.»

Stefan Stöcklin

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