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UZH Journal

Dunkler Materie auf der Spur

Tomas Tamfal

Tomas Tamfals Forschungsobjekte sind zugleich nah und unvorstellbar weit entfernt. Der Astrophysiker beschäftigt sich mit Zwerggalaxien, die sich teils Milliarden von Lichtjahren von der Erde entfernt im All bewegen. Er beobachtet die fernen Objekte aber nicht im Teleskop, sondern berechnet in der Gruppe von Lucio Mayer am Computer ihr Verhalten. «Wir simulieren die Kollision von Zwerggalaxien, um mehr über ihre Beschaffenheit zu erfahren», sagt Tamfal. Besonders interessieren ihn die Schwarzen Löcher, die sich im Zentrum von Zwerggalaxien befinden. In diesen unglaublich dichten Gebilden ist die Gravitation derart stark, dass weder Licht noch Materie entweichen können. Kollidieren aber zwei Galaxien, bilden sie Gravitationswellen, die sich mit neuen Messgeräten wie der Raumantenne LISA registrieren lassen. Modellberechnungen von Tomas Tamfal zeigen nun, dass Gravitationswellen von Zwerggalaxien Hinweise auf die Natur der mysteriösen Dunklen Materie geben können. Wenn also LISA in einigen Jahren Daten liefern wird, dürfte auch diese geheimnisvolle Materie einige Geheimnisse preisgeben. Tamfal ist schon mal gespannt. Und blickt ausser in den Computer auch gerne in den Nachthimmel, wo noch etliche Rätsel versteckt sind. (sts)

Weiterführende Informationen

«Wir simulieren die Kollision von Zwerggalaxien, um mehr über ihre Beschaffenheit zu erfahren.»

Tomas Tamfal, Astrophysiker

Im Bild

Tomas Tamfal war schon immer fasziniert vom Kosmos, jetzt beschäftigt er sich mit Zwerggalaxien.
Bild: Frank Brüderli

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